Bindehautentzündung
(Konjunktivitis)

02.09.2022
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Was ist eine Konjunktivitis?

Eine Konjunktivitis ist eine Entzündung der Bindehaut und die häufigste Erkrankung des Auges. Die Bindehaut ist eine zarte, durchsichtige Schicht, die sich über den weissen Teil des Auges (Sklera) bis an den inneren Rand der Augenlider zieht. Sie stellt die vorderste Grenze und die Gleitschicht des Auges dar. Weitere Aufgaben der Bindehaut sind es für die Beweglichkeit, den Schutz des Auges und die Abwehr von Erregern zu sorgen.

Wie merke ich, dass ich an einer Konjunktivitis leide?

Da die Bindehaut an vorderster Stelle des Auges liegt, ist sie einer Reihen von Bakterien, Viren und Schadstoffen ausgesetzt.

Rötung, Sekretion, vermehrter Tränenfluss und Fremdkörpergefühl

Kommt es zu einer Entzündung so reagiert die Bindehaut mit einer Rötung, vermehrtem Tränenfluss und der Absonderung eines, je nach Grunderkrankung wässrigen, schleimigen oder eitrigen Sekrets. Das Auge kann jucken, brennen und schmerzen. Ein weiteres typisches Zeichen einer Bindehautentzündung sind morgens nach dem Aufwachen verklebte Augenlider. Oft besteht jedoch lediglich ein Fremdkörpergefühl oder das Gefühl vom Sand im Auge. Teilweise kann es auch zu einer harmlosen, jedoch bedrohlich wirkenden Schwellung der Bindehaut kommen. Bei einer akuten Entzündung sind die genannten Symptome meist stärker ausgeprägt, bei einer chronischen (längerfristig bestehenden) Konjunktivitis sind sie meist schwächer.

Es gibt verschiedene Arten der Bindehautentzündungen, die unterschiedliche Symptome verursachen.

Die häufigsten Formen sind eine:

  • virale Konjunktivitis – wässriges Sekret

  • bakterielle Konjunktivitis – eitriges Sekret

  • Konjunktivitis durch andere Erreger (Pilze, Parasiten)

  • allergische Konjunktivitis (durch Pollen, Kosmetika) – weisses, zähes Sekret

  • Konjunktivitis durch mechanische Reize (Fremdkörper, Chemikalien, UV-Strahlen, Zugluft, Wind)

  • Konjunktivitis durch andere körperliche Erkrankungen (z.B. Infektionskrankheiten, Stevens-Johnson-Syndrom)

Wie wird die Diagnose einer Konjunktivitis gestellt?

Die Diagnose kann vom Augenarzt durch eine einfache Untersuchung des Auges gestellt werden. Der Arzt untersucht das Auge mit einer speziellen Lampe (Spaltlampe), durch welche er das Auge vergrössert betrachten kann. Besonders wichtig ist es dabei, schwere Komplikationen wie eine Ausbreitung auf die Hornhaut (Keratokonjunktivitis) oder auf andere Teile des Auges auszuschliessen. Bei einer bakteriellen Konjunktivitis kann ein Augenabstrich durchgeführt werden, um den Erreger genauer zu bestimmen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Im Allgemeinen erfolgt eine Behandlung der Symptome (Befeuchtung, abschwellende Massnahmen) und je nach Ursache eine zielgerichtete Therapie.

Die Art der Behandlung richtet sich nach der Ursache

Bei einer bakteriellen Konjunktivitis werden antibiotische Augentropfen eingesetzt, bei einer allergischen Bindehautentzündung anti-allergische Tropfen (Anti-Histaminika). Bei einer viralen Konjunktivitis geht es in erster Linie um eine Linderung der Beschwerden, bei Bedarf können antibiotische Augentropfen eingesetzt werden, um eine zusätzliche Infektion durch Bakterien zu verhindern. Das Immunsystem wird durch die Viren bereits geschwächt und das Auge somit anfälliger für Bakterien. In Ausnahmefällen kann auch eine Therapie mit kortisonhaltigen Augentropfen notwendig sein.

Ist eine Konjunktivitis ansteckend?

Durch Viren, Bakterien oder andere Erreger verursachte Bindehautentzündungen sind in der Regel sehr ansteckend. Eine Konjunktivitis, die durch Allergien, mechanische Irritationen oder körperliche Erkrankungen ausgelöst wird, ist nicht ansteckend.

Eine strenge Einhaltung der Hygiene ist unerlässlich

Um eine Übertragung zu verhindern, ist es wichtig hygienische Massnahmen (regelmässiges Händewaschen, Verwenden von getrennten Handtüchern) einzuhalten, Körperkontakt zu vermeiden (u.a. Händeschütteln) und das Auge möglichst nicht zu berühren.

Fazit

Typische Anzeichen einer Bindehautentzündung sind ein Fremdkörpergefühl, eine wässrige, eitrige oder schleimige Sekretion aus dem Auge und eine Rötung. Eine unbehandelte Konjunktivitis heilt meistens ohne Komplikationen ab, schwere Verläufe kommen jedoch vor. Zudem kann ein rotes Auge auch Ursache vieler anderer, zum Teil schwerwiegender Krankheiten sein und steht nicht immer für eine Bindehautentzündung. Auch deshalb ist es wichtig, die Beschwerden durch einen Augenarzt abklären zu lassen, damit dieser die richtige Diagnose stellen und gegebenenfalls eine entsprechende Therapie einleiten kann. Ihre Augenärzte in Bern beraten und untersuchen Sie gerne.

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