Einflüsse von Medikamenten
auf das Auge

31.08.2022
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Einleitung

Wenn unsere Augen einwandfrei funktionieren, bilden sie als Fenster zur Welt ein sehr wertvolles Sinnesorgan. Erkrankungen der Augen sind deshalb bedauerlich und unbedingt zu behandeln. Doch nicht immer ist eine Augenerkrankung schuld an Sichtveränderungen. Auch gewisse Medikamente können die Augenfunktion beeinträchtigen. Dabei sind die Auswirkungen je nach Medikament divers, ausserdem reagiert nicht jeder Mensch gleich auf therapeutische Substanzen. Im Folgenden sollen einige Beispiele von Medikamenten vorgestellt werden, welche die gewohnte Sehkraft oder das Befinden verändern können.

Wie gelangen die Wirkstoffe in das Auge?

Augentropfen und -salben werden direkt in die Augen gegeben, sodass die Wirkstoffe durch die Hornhaut in das Auge hineingelangen können. Bei oral eingenommenen Medikamenten wie Tabletten gelangen die Wirkstoffe über den Blutkreislauf zum Auge. Gewisse Stoffe können über die Tränendrüsen wieder ausgeschieden werden. Über die Tränenflüssigkeit kommen die Stoffe zur Hornhaut und können in einigen Fällen dort abgelagert werden, was sich dann bemerkbar macht als Symptome, die die Augen betreffen.

Typische Nebenwirkungen von Medikamenten, die das Auge betreffen

Gewisse Arzneimittel können Nebenwirkungen erscheinen lassen. Einige Beispiele von unerwünschten Ausprägungen beinhalten:

  • Trockene Augen

  • Erhöhte Lichtempfindlichkeit

  • Verschwommenes Sehen

  • Schlechtere Hell-Dunkel-Anpassung

  • Veränderte Raumwahrnehmung

  • Erhöhte Durchlässigkeit für UV-Strahlen

Meistens sind diese Nebenwirkungen nur wenig ausgebildet, doch können sie im Alltag mühsam sein und ein unangenehmes Gefühl verursachen. Eine Augenärztin oder ein Augenarzt ist in der Lage, Sorgen bezüglich Augenproblemen aufzuklären. Deswegen ist es wichtig, bei Beschwerden erstens eine Augenärztin oder einen Augenarzt aufzusuchen und zweitens diese:n über alle Medikamente aufzuklären, die im Moment eingenommen werden. Wenn Sie ein Medikament verschrieben bekommen, wird die Ärztin oder der Arzt Sie in der Regel über allfällige Nebenwirkungen aufklären. Bei Unsicherheiten oder Fragen, aber auch plötzlichen Auffälligkeiten ist ein Gang zur Augenarztpraxis dennoch ratsam.

Beispiele von Medikamenten und deren Einflüsse auf das Auge

Die häufigsten eingenommenen Arzneimittel, welche die Augen beeinflussen, werden nachfolgend näher beschrieben. Dazu zählen:

  • Anti-Baby-Pille

    Gewisse Präparate können zu trockenen Augen führen. Ganz selten und vor allem bei älteren Präparaten kann es zu einem Venenverschluss kommen, sodass Blutungen und eine eingeschränkte Sicht die Folgen sind. Dann ist ein Wechsel auf ein anderes Mittel ratsam. Dazu am besten die Gynakölogin oder den Gynäkologen zur Rate ziehen. In der Apotheke gibt es freiverkäufliche «künstliche Tränen», welche z. B. Hyaluronsäure enthalten. Diese können vorübergehend lindernd wirken.

  • Antibiotika

    Es kann zu Sehstörungen, Augenbrennen, Lichtempfindlichkeit und selten zu einer Hornhautverfärbung kommen. Nach der Antibiotika-Behandlung verschwinden diese Nebenwirkungen wieder. Falls es kein Alternativpräparat gibt, ist es ratsam, auf Tätigkeiten wie Autofahren zu verzichten während der Anwendungsdauer. Bei Lichtempfindlichkeit empfiehlt sich eine Sonnenbrille.

  • Antiallergika

    Augentropfen mit Antihistamin können zu Augenrötung, Augenbrennen, Verschwommenheit, Lichtempfindlichkeit, vermehrtem Tränenfluss und trockenen Augen führen. Eine Abklärung bei der Ärztin oder dem Arzt bezüglich alternativer Behandlungsmethode ist vorteilhaft.

  • Antiarrhythmika

    Medikamente für Herzrhythmusstörungen können zu Hornhautablagerungen und Schleiersehen führen. Autofahren und ähnliche Tätigkeiten können beeinträchtigt sein, eine Beratung von einer Ärztin oder einem Arzt ist sinnvoll.

  • Blutdrucksenker

    Wegen Blutdruckmedikamenten kann es zu trockenen Augen kommen. Oft helfen «künstliche Tränen», die Ärztin oder der Arzt kann darüber aufklären.

  • Schmerzmittel

    Es gibt Schmerzmittel, besonders solche mit Acetylsalicylsäure, Diclofenac oder Ibuprofen, welche selten Verschwommenheit, Doppelsehen und verengte Pupillen herbeiführen können. Die Ärztin oder der Arzt kann ein anderes Präparat empfehlen.

  • Kortison

    Bei längerfristigen Einnahmen von kortisonhaltigen Medikamenten kann der Augeninnendruck steigen und so den Sehnerv schädigen oder eine Trübung der Augenlinse kann stattfinden. Das Resultat ist ein Grauer oder ein Grüner Star.

  • Viagra

    Bei diesem Potenzmittel ist der Stoff Sildenafil verantwortlich, dass Nebenwirkungen wie erhöhte Lichtempfindlichkeit, Störungen des Farbsehens oder unscharfes Sehen auftreten können.

Einflüsse von Medikamenten auf Kontaktlinsenträger

Kontaktlinsen schwimmen im Tränenfilm, welcher von Medikamenten beeinflusst werden kann. Eine Veränderung des Tränenfilms hat somit auch Auswirkungen auf die Kontaktlinsen. Bei bekannten Nebenwirkungen sollte sicherheitshalber während der Behandlungsdauer eine Ersatzbrille getragen werden anstelle der Kontaktlinsen. Auch bei anderen spürbaren Veränderungen des Tragverhaltens, wie Jucken, Reizung oder Rötung, sollte sicherheitshalber auf eine Brille gewechselt werden. Wichtig ist es, dass beim direkten Auftragen von Medikamenten in die Augen die Kontaktlinsen vorher herausgenommen werden, um deren Beschädigung zu verhindern und die optimale Ausbreitung des Medikaments gewährleistet ist.

Fazit

Vor der Einnahme eines Arzneimittels sollte immer der Beipackzettel gelesen werden, um sich unter anderem über mögliche Nebenwirkungen zu informieren. Auch die Ärztin oder der Arzt kann und sollte darüber informieren. Bei Veränderungen des Befindens bezüglich Augen, ist es nicht nötig, sich grosse Sorgen zu machen. Denn bei Problemen weiss die Ärztin oder der Arzt sicher Bescheid. Aber umgekehrt sollten Augenveränderungen auch nicht ignoriert werden, auch wenn es sich um eine bekannte Nebenwirkung eines Medikamentes handelt. Längerfristig können diese zu bleibenden Schäden führen. Niemals sollte auf eigene Faust ein Medikament abgesetzt werden. Informieren Sie immer zuerst Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, um das weitere Vorgehen abzuklären und mögliche Alternativen aufgezeigt zu bekommen. Bei Fragen sind wir im Augenärzte Zentrum Bern für Sie da. Melden Sie sich!

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