Erkrankungen der Tränenorgane

01.09.2022
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Wichtigkeit des Tränenapparates?

Der Tränenapparat lässt sich in einen Tränen-produzierenden Teil (Tränendrüsen) und ein Tränen-ableitendes Kanalsystem gliedern. Die Aufgabe der Tränenorgane ist die Bereitstellung und der Abtransport der Tränenflüssigkeit, welche der Befeuchtung, Reinigung und Ernährung der Augenoberfläche dient. Diese Funktionen sind für ein einwandfreies Sehen und Abwehr gegen Erreger von aussen (wie z.B. Bakterien) unerlässlich. Störungen in der Tränenproduktion oder ein gestörter Tränenabfluss können daher zum Beispiel zu Austrocknungserscheinungen, Entzündungen und damit zur Beeinträchtigung der Augengesundheit führen.

Entzündungen der Tränendrüsen

Eine Tränendrüsenentzündung wird als Dakryoadenitis bezeichnet. Sie tritt akut durch eine Infektion durch Bakterien, Viren oder sekundär auf dem Boden einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis), eines Gerstenkornes (Hordeolum) oder nach einem Unfall auf. Als Symptome treten eine Schwellung, Rötung und Schmerzen am seitlichen Oberrand der Augenhöhle die insbesondere bei Druck sehr stark sind auf. Charakteristisch ist die Paragraphenform des Oberlids. Eine Behandlung, in Form einer Antibiotika-Therapie (lokal und in Form von Tabletten) bei bakteriellen Entzündungen ist in der Regel erforderlich, da eine mögliche Komplikation die Ausbreitung der Entzündung in die Augenhöhle ist. Daneben erhalten Betroffene entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente. Chirurgische Eingriffe sind nur selten, z.B. im Rahmen einer Abszessbildung, erforderlich.
Die chronische Form kann sich aufgrund einer akuten Tränendrüsenentzündung entwickeln oder entsteht im Rahmen von anderen Erkrankungen und geht dann mit einer schmerzlosen oder schmerzarmen Schwellung am Oberlid einher. Hier ist auch ein beidseitiger Befall möglich und die Behandlung richtet sich nach der Grunderkrankung.

Verengungen im Bereich der ableitenden Tränenwege

Die von den Tränendrüsen produzierte Flüssigkeit wird durch den Lidschlag regelmässig auf das gesamte Auge verteilt und sammelt sich dann der Schwerkraft folgend im Bereich des Unterlides an. Anschliessend wird die Tränenflüssigkeit über die am inneren Augenwinkel gelegenen Tränenpünktchen gesammelt und gelangt über die Tränenkanäle und den Tränensack und schliesslich durch den Tränennasengang in die Nasenhöhle. Liegt in einem dieser Bereiche eine Verengung oder ein Verschluss vor, so spricht man von einer Tränenwegsstenose. Sie kann angeboren sein oder im Laufe des Lebens durch Verletzungen oder nach Entzündungen entstehen. Betroffene leiden unter folgenden Beschwerden;

  • Vermehrter Tränenfluss (Epiphora)

  • Rötung und Schwellung im Bereich des inneren Lidwinkels

  • Absonderung von Eiter und Schleim durch Druck auf den Tränensack

  • Entzündungen von Bindehaut, Tränensack, Tränenkanal und Augenlidern

Die Therapie erfolgt zunächst konservativ mit Hilfe von abschwellenden Nasentropfen und Augentropfen sowie durch Tränensackmassagen. Bei akuten Infektionen werden lokale Antibiotika verabreicht. Vor allem bei betroffenen Kindern können diese Massnahmen innerhalb des ersten Lebensjahres eine Eröffnung der Tränenwege bewirken. Führt dies nicht zum Erfolg, so besteht die Möglichkeit einer Überdruckspülung oder Sondierung der Tränenwege. Bei Versagen der nicht-operativen Behandlung kann zuletzt chirurgisch ein Abflussweg hergestellt werden.

Tränensackentzündungen

Akute oder chronische Entzündungen des Tränensackes, Dakryozystitis genannt, entwickeln sich in den meisten Fällen auf der Grundlage einer Tränenwegsverengung. Als Folge des gestörten Tränenflusses im Tränensack kommt es zu einer bakteriellen Besiedlung und daher zur Entzündung. Akut ist das Beschwerdebild durch eine starke Schwellung und Rötung sowie Schmerzen am inneren Augenwinkel gekennzeichnet. Die chronische Form geht ebenfalls mit einer Schwellung sowie einem vermehrten Tränenträufeln einher.
Therapeutisch werden lokale und systemische Antibiotika verabreicht sowie desinfizierende Umschläge. In einigen Fällen ist eine Eröffnung des Tränensackes zur Entlastung notwendig. Die Behandlung der Ursache (meist Tränenwegsverengung) erfolgt erst nach Abklingen der Entzündung.

Tumoren

Tumoren der Tränenorgane sind selten und überwiegend gutartig. Die Tränendrüsen sind häufiger betroffen als die Tränensäcke. Symptome können eine schmerzlose Schwellung oder druckbedingte Sehstörungen, Augenbewegungsstörungen, Entzündungen u.a. sein. Die Diagnose wird durch eine Bildgebung und Gewebeentnahme (Biopsie) gestellt.

Erkrankungen der Tränenorgane gehen meistens mit Störungen der Tränenpruduktion einher. In der Folge ist das Auge trocken, was Symptome verursacht und Entzündungen oder Infektionen begünstigen kann. Zögern Sie nicht bei Beschwerden Ihren Augenarzt in Bern zu kontaktieren!

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