Glaukom (grüner Star)

02.09.2022
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Was ist ein Glaukom?

Der Begriff Glaukom bezeichnet eine Schädigung des Sehnervs, die vor allem durch einen Druckanstieg im Inneren des Auges verursacht wird. Im menschlichen Auge besteht generell ein höherer Druck als in anderen Geweben des Körpers. Dieser Druck wird durch eine Flüssigkeit im Auge, das Kammerwasser, bestimmt und ist notwendig um die runde, pralle Form des Augapfels aufrecht zu erhalten. Kommt es zu einer gesteigerten Produktion oder einer Abflussbehinderung des Kammerwassers durch den sogenannten Kammerwinkel, so steigt der Druck im Inneren des Auges weiter an. Dies führt zu einer gesteigerten Druckausübung auf den Sehnerv, wodurch Sehnervenfasern gequetscht und geschädigt werden.

Neben dem oben beschriebenen erhöhten Augeninnendruck gibt es noch weitere Risikofaktoren für die Entstehung eines Glaukoms, wie:

  • erhöhter Blutdruck

  • hohes Alter

  • Diabetes mellitus und Gefässverschlüsse

  • Fehlsichtigkeit (Kurz- oder Weitsichtigkeit)

  • familiäre Vorbelastung

  • schwere Entzündungen im Auge

Die häufigsten Formen des Glaukoms sind das:

  • Offenwinkelglaukom

    Dies ist die häufigste Form des Glaukoms, der Kammerwinkel ist hier offen.

  • Engwinkelglaukom (Winkelblockglaukom)

    Bei dieser Form des Glaukoms ist der Abfluss des Kammerwassers durch den Kammerwinkel behindert.

  • Normaldruckglaukom

    Bei dieser Glaukom-Form besteht kein erhöhter Augeninnendruck, Ursache ist meistens eine Durchblutungsstörung.

  • Sekundärglaukom

    Diese Form tritt als Folge anderer Erkrankungen (u.a. Entzündungen) oder durch die Einnahme von Medikamenten (z.B. Cortison) auf.

  • angeborenes Glaukom

    Es gilt zu beachten, dass ein Glaukom auch bei Kindern vorkommen kann! Das angeborene (kongenitale) Glaukom entsteht durch eine Störung während der Embryonalzeit, die zu einer Abflussbehinderung des Kammerwassers führt.

Wann entsteht ein Glaukom?

Ein Glaukom kann in jedem Alter auftreten, das Risiko steigt jedoch mit zunehmendem Alter. Schätzungen zufolge leiden in der Schweiz etwa 2-3% der über 40-Jährigen an einem Glaukom.

Wie merke ich, dass ich an einem Glaukom leide?

Bei einem erhöhten Augeninnendruck bestehen über einen langen Zeitraum der Erkrankung keine Symptome, schwerwiegende Schäden können jedoch bereits zu diesem Zeitpunkt auftreten. Je länger die Druckerhöhung besteht, desto schwerer die Schädigung des Sehnervs, schlimmstenfalls kommt es zur Erblindung des betroffenen Auges. Erst zu einem späteren Zeitpunkt der Erkrankung werden Sehstörungen mit Gesichtsfeldausfällen (Skotome) vom Patienten selbst bemerkt. Das Sehfeld wird am Rand immer eingeschränkter, während im Zentrum länger scharf gesehen wird. Später sind auch das Farbsehen, die Anpassungsfähigkeit an Dunkel- und Helligkeiten sowie die Wahrnehmung von Kontrasten gestört.

Ist ein Glaukom gefährlich?

Ein Glaukom ist eine schwerwiegende Krankheit und nach dem Diabetes mellitus weltweit die zweithäufigste Ursache für Erblindung. Es ist in der Regel eine chronische und schleichend entstehende Erkrankung, ein akuter Glaukom-Anfall kann jedoch vorkommen.

Zeichen für einen akuten Glaukom-Anfall sind:

  • plötzlicher Sehverlust

  • plötzlich einsetzende Schmerzen im Auge

  • das Sehen von Farbringen

  • eine starke Rötung des Auges

  • Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen

  • ein sehr harter Augapfel

  • Herzrhythmusstörungen

Ein akuter Glaukom-Anfall ist ein ernstzunehmender Zustand, der einer sofortigen Notfallversorgung Bedarf, um das Sehvermögen zu retten.

Wie kann die Diagnose gestellt werden?

Die Diagnose kann der Augenarzt durch verschiedene Untersuchungen, wie einer Messung des Augeninnendruckes mit einem Tonometer, einer Überprüfung des Gesichtsfelds durch eine Perimetrie und durch die Beurteilung des Sehnervs mit einer Spaltlampenuntersuchung des Augenhintergrundes und mit einem Laser-Scan (OCT), stellen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Bei der Behandlung des Glaukoms werden Medikamente, chirurgische Massnahmen und Laserverfahren eingesetzt. Durch Augentropfen kann versucht werden, den Augendruck zu senken. Dabei ist es besonders wichtig, die Tropfen regelmässig zu verwenden. Ist die Erkrankung weiter fortgeschritten, wird Ihr Augenarzt die Möglichkeiten einer Operation oder Laserbehandlung mit Ihnen diskutieren.

Kann vorsorglich etwas gegen das Glaukom unternommen werden?

Es ist nicht möglich, die Entstehung eines Glaukoms vorsorglich zu verhindern. Einer frühzeitigen Erkennung der Erkrankung kommt daher besondere Bedeutung zu.

Fazit

Da ein Glaukom schleichend beginnt und erst nach einer ausgeprägten Schädigung des Sehnervs subjektive Symptome auftreten, sollte sich jeder ab dem 40. Lebensjahr einmal jährlich augenärztlich untersuchen lassen. Ihre Augenärzte in Bern beraten und untersuchen Sie gerne.

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