Grüner Star
(Glaukom) | Operation

01.09.2022
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Reichen Medikamente nicht aus, kann ein Glaukom auch operativ behandelt werden. Dadurch lässt sich der Augendruck langfristig senken.

Wie äussert sich ein Glaukom?

Ein zu hoher Augeninnendruck führt am Sehnerv zu Gewebeschädigungen. Dies wird als Glaukom oder Grüner Star bezeichnet. Das Glaukom ist eine der häufigsten Ursachen für eine Erblindung. Die Beschwerden können ein schleichend progredienter Gesichtsfeldausfall sein, den Betroffene oftmals erst spät bemerken, oder es kann zu einem akuten Glaukomanfall kommen, der mit Übelkeit und starken Schmerzen an Kopf und Augen einhergeht (augenärztlicher Notfall). Die Behandlungsart ist abhängig von der Glaukom-Form. Eingesetzt werden Augendruck-senkende Medikamente, Laserverfahren sowie chirurgische Eingriffe. Letzteres kommt bei fortgeschrittenem Krankheitsstadium in Frage, oder wenn der Augeninnendruck medikamentös nur ungenügend gesenkt werden kann.

Wann wird beim grünen Start operiert?

Ziel der Therapie des Glaukoms ist in erster Linie eine Senkung des Augeninnendruckes und damit die Verhinderung von druckbedingten Schäden am Sehnerven. Zumeist lässt sich ein Fortschreiten der Erkrankung durch Medikamente in Form von Augentropfen kontrollieren. In einigen Fällen kann die medikamentöse Wirkung ungenügend sein. Dann bedarf es alternativen Therapien wie Laserbehandlungen oder chirurgischen Eingriffen zum Schutz des Sehnervs.

Die Operation

Für die operative Behandlung des grünen Stars stehen unterschiedliche Methoden zur Verfügung. Das Verfahren richtet sich nach der Art des Glaukoms.

Offenwinkelglaukom

Das primäre Offenwinkelglaukom ist die häufigste Glaukomform (über 90% d. F.). Wenn die medikamentöse Therapie nicht ausreicht oder vom Patienten schlecht vertragen wird, empfiehlt sich eine Operation. Eine Mögliche Art der Behandlung ist die durchführung einer Laserbehandlung im Trabekelwerk des Kammerwinkel. Allerdings sprechen nicht alle Patienten gleich gut auf diese Therapieform an und die drucksenkende Wirkung lässt mit den Jahren nach. Alternativ kann ein mikrochirurgischer Eingriff in Lokalanästhesie erfolgen durch welchen ein neuer Abflussweg für das Kammerwasser geschaffen wird (Trabekulektomie). Durch diese Operation lässt sich der Augeninnendruck wirksam und langfristig senken.

Winkelblockglaukom (akutes Glaukom)

Beim Winkelblockglaukom kommt es durch einen plötzlichen Verschluss des Kammerwinkels zu einem starken Anstieg des Augendruckes. Es handelt sich um einen augenärztlichen Notfall, der unbehandelt zu einer bleibenden Sehnervschädigung und Erblindung führen kann. Die Erstversorgung des Glaukomanfalles erfolgt durch die intravenöse Gabe von drucksenden Medikamenten. Ein Lasereingriff erfolgt nach Normalisierung des Augendruckes um weitere Glaukomanfälle zu verhindern. Durch die Schaffung einer künstlichen Öffnung in der Regenbogenhaut (Iridotomie) wird ein direkter Abfluss des Kammerwassers und dadurch eine Augendrucksenkung ermöglicht. Dadurch lassen sich bei den meisten Patienten weitere Glaukom-Anfälle vermeiden.

Kongenitales Glaukom

Ein mit der Geburt vorhandener grüner Star ist zwar selten, bedarf allerdings einer zeitnahen Behandlung. Bleibende Schäden am Sehnerven, Kurzsichtigkeit und Schwachsichtigkeit sind die Folgen eines unbehandelten grünen Stars beim Kind. Daher besteht immer eine absolute Operationsindikation. Medikamente kommen nur zur Überbrückung der Zeit bis zur chirurgischen Behandlung zum Einsatz. Methode der Wahl ist auch hier die Trabekulektomie. Erfolgen Diagnose und Therapie rechtzeitig, so lässt sich in den meisten Fällen eine Erblindung vermeiden. Durch die Verzögerung muss leider häufig mit einer bleibenden Sehschärfenminderung gerechnet werden.

Sekundärglaukom

Entsteht ein Glaukom aufgrund von anderen Augenkrankheiten, Allgemeinerkrankungen, Medikamenten oder Unfällen, so spricht man von einem Sekundärglaukom. Der Kammerwasserabfluss kann dadurch an unterschiedlichsten Stellen blockiert sein. Zunächst erfolgt eine ursächliche Therapie. Danach wird abhängig von der Art des Glaukoms versucht, entweder mittels Laserbehandlung oder z.B. durch eine Trabekulektomie den Augendruck langfristig zu senken.

Nachsorge

Der Operationserfolg beim Glaukom hängt massgeblich von der postoperativen Nachsorge ab. Daher ist es sehr wichtig, die vom Arzt verschriebenen Augentropfen und –Salben exakt und nach Vorschrift zu verwenden. Zusätzlich erfolgen regelmässige augenärztliche Untersuchungen in zeitnahen Abständen.

Verlauf und Prognose

Durch das Glaukom bedingte bereits eingetretene Schäden am Sehnerven lassen sich weder durch Laserbehandlungen noch durch chirurgische Eingriffe rückgängig machen. Durch die Operation kann ledigliche der aktuelle Stand des Sehvermögens erhalten, und ein weiteres fortschreiten der Erkrankung verzögert werden. Daher ist vor allem beim grünen Star eine frühzeitige Therapie entscheidend. Durch regelmässige Check-ups beim Augenarzt kann ein Glaukom frühzeitig erkannt, und der Verlauf der Erkrankung beobachtet werden. Kontaktieren Sie Ihre Augenärzte in Bern. Gerne informieren wir Sie zum Thema Glaukom-Operation!

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