Nach der Operation des grauen Stars –
Schonung und Risiken

25.08.2022
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Nach der Katarakt-Operation sollten Sie Ihre Augen einige Zeit schonen, um für eine möglichst rasche und komplikationsfreie Heilungszeit zu sorgen. Beispielsweise sollte darauf geachtet werden, dass in den ersten Tagen nach der Operation kein Wasser oder Staub in die Augen gelangt.

Heilungszeit und endgültige Sehschärfe

Unmittelbar nach der Operation kann es durchaus sein, dass die Sicht unscharf ist. Dies hat in den meisten Fällen mit dem Umstand zu tun, dass die Hornhaut von der Operation noch etwas gestresst ist oder die implantierte Linse noch nicht auf der definitiven Position liegt. Im Verlauf der nächsten Tage verschwindet dieser Zustand aber wieder.

Die komplette Heilungsphase nach der Katarakt-Operation dauert in der Regel ca. 4–6 Wochen. Nach dieser Zeit ist die endgültige und definitive Sehschärfe mit oder auch ohne Brille wieder erreicht. In Fällen mit sehr ausgeprägter Katarakt kann es auch noch etwas länger dauern.

Eine neue Brille kann erst ausgemessen und angefertigt werden, wenn die Heilung abgeschlossen ist. Teilweise ist es sinnvoll, eine provisorische Übergangsbrille bis zur Endkontrolle anfertigen zu lassen.

Therapie und Kontrollen

Nach der Operation sind gerötete, brennende, tränende oder beissende Augen keine Seltenheit. Diese Symptome sind in den meisten Fällen auf ein gestresstes und trockenes Augen zurückzuführen und bilden sich meistens in den folgenden Wochen weitestgehend von selbst wieder zurück. Deswegen sieht die Standardtherapie in den ersten drei Wochen antibiotische und entzündungshemmende sowie bei Bedarf befeuchtende Augentropfen und eine Augensalbe für eine optimale Erholung des Auges vor. Danach wird das Auge in den meisten Fällen nur noch mittels befeuchtender Augentropfen gepflegt. Um diesen Fortschritt zu kontrollieren, werden jeweils Kontrollen nach einem Tag nach der Operation, einer Woche und einem Monat durchgeführt.

Schonung nach der Operation

Nach der Operation sollte das Auge geschont werden. Deshalb sind in der ersten Woche starke körperliche Anstrengungen wie z. B. Fitness oder Joggen zu vermeiden. Leichte Anstrengungen wie z. B. lockeres Velofahren oder Spaziergänge sind jedoch kein Problem. Augenreiben und Wasserkontakt mit den Augen sollten sicherlich in der ersten Woche vermieden werden.

Duschen stellt eigentlich kein Problem dar, wobei darauf geachtet werden soll, dass kein Wasser ins Auge gelangt. Baden oder auch Schwimmen im Schwimmbad oder in einem See/Fluss ist für die ersten zwei Wochen sicherlich aufgrund von möglichen Infektionen tabu. Auch sollten Gartenarbeiten oder sonstige Arbeiten, bei denen Partikel ins Auge gelangen könnten, in der ersten Woche vermieden werden. Empfehlenswert ist auch das Tragen einer Sonnenbrille, die vor UV-Strahlen, Blendung und externen Umwelteinflüssen wie Wind, Staub oder Dreck schützt.

Autofahren

Ab welchem Zeitpunkt nach dem Eingriff wieder die Möglichkeit besteht, Auto zu fahren, ist sehr individuell und hängt von diversen Faktoren ab. Bei bereits vorliegenden Gesichtsfeldeinschränkungen müssen weitere Messungen und Abklärungen durchgeführt werden. Unsere Augenärztinnen und Augenärzte beraten Sie diesbezüglich sehr gerne.

Risiken und Probleme

Zu den klassischen Problemen nach der Katarakt-/Grauer-Star-Operation gehören Entzündungen, welche pro forma sowieso mittels antibiotischer Augentropfen behandelt werden. Gelegentlich kann durch die Operation auch ein Bluterguss entstehen, welcher zwar bedenklich aussieht, aber ungefährlich ist und je nach Ausprägung nach einigen Tagen oder Wochen wieder komplett verschwindet. In seltenen Fällen kann es in den Folgewochen zu einer Netzhautschwellung im Bereich des Sehzentrums, der sogenannten Makula, kommen. Diabetiker haben hierfür ein etwas erhöhtes Risiko. Diese wird von den Patient:innen in den meisten Fällen durch eine erneute Verschlechterung der Sehkraft wahrgenommen. Diese Schwellung kann mittels geeigneter Medikamente aber behandelt werden, wodurch sich die Sehkraft schnell wieder erholt.

Eine Netzhautablösung ist statistisch gesehen das Risiko mit der kleinsten Wahrscheinlichkeit. Jüngere, insbesondere jüngere kurzsichtige Patient:innen haben ein etwas erhöhtes Risiko. Eine solche würde sich durch den Verlust eines Gesichtsfeldbereichs (Schatten, der nicht mehr weggeht) bemerkbar machen.

Falls nach der Operation schwarze Punkte wahrgenommen werden, könnte dies auf ein Netzhautloch oder in seltenen Fällen auf eine beginnende Netzhautablösung hinweisen. Begleitsymptome können auch wahrgenommene Blitze oder ein permanenter Schatten sein. In diesem Fall ist eine sofortige Konsultation notwendig, um diese Diagnosen auszuschliessen. In den meisten Fällen ist die Wahrnehmung von schwarzen Punkten jedoch harmlos und wird durch eine Ablösung des hinteren Glaskörpers oder durch im Auge schwebende Trübungen (ähnlich Flocken in einer Schneekugel) ausgelöst. Es kann sogar sein, dass diese Trübungen bereits vor der Operation vorhanden waren, aber durch den grauen Star nicht richtig wahrgenommen wurden. Im Zweifelsfall ist es jedoch ratsam, eine Augenärztin oder einen Augenarzt aufzusuchen.

Negative Dysphotopsie

Manche Patient:innen geben nach der Operation an, am äusseren Bereich eine Art Schatten wahrzunehmen. In der Regel werden dabei die Ränder der neuen Linse wahrgenommen, welche einen Schatten auf die Netzhaut werfen. Mit der Zeit gewöhnt sich das Auge aber daran und die Schatten verschwinden.

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