Okuloplastische Operationen

31.08.2022
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Was sind okuloplastische Operationen?

Unter okuloplastischen Operationen sind operative Eingriffe zusammengefasst, welche sich auf das Gewebe um die Augen herum beziehen. Meistens handelt es sich hierbei um die Bereiche der Augenlider und Tränenwege. Krankheiten und Fehlstellungen treten fast immer erst mit dem Alter auf. Angeborene Komplikationen sind weniger häufig. Die okuloplastische Chirurgie hat eine Funktionsverbesserung zum Ziel, jedoch spielen manchmal auch kosmetische Aspekte eine Rolle. Nachfolgend werden die häufigsten Gründe erläutert, welche eine okuloplastische Operation in Betracht ziehen.

Okuloplastische Operationen bei Lidfehlstellungen

Operationen betreffend Fehlstellungen der Lider verbessern die Situation der Patienten erheblich, da oftmals das Sichtfeld betroffen ist, was zu Einschränkungen im Alltag führt. Bevor ein operativer Eingriff stattfinden kann, muss die Lidfunktion untersucht und eventuelle Störungen derer behoben werden. Somit wird das Risiko für Infektionen und Komplikationen im Heilungsprozess verringert.

  • Ptosis

    Die Sehne des Muskels, welcher das Augenlid anhebt, kann altersbedingt erschlaffen. Somit fällt das obere Lid nach unten und die Sicht wird eingeschränkt. Die Sehne ist durch eine Operation mit lokaler Narkose reparierbar, sodass das Augenlid wieder angehoben werden kann und die Augen vollständig geöffnet werden können. Wenn jedoch in seltenen Fällen nicht die Sehne schlaff, sondern der Muskel selbst erkrankt ist, müssen kompliziertere operative Eingriffe angewendet werden

  • Schlupflider (Dermatochalasis)

    Wenn das obere Augenlid exzessive Haut enthält und auf das Auge herabfällt, wird das Gesichtsfeld eingeschränkt. Die überschüssige Haut kann mit einer unkomplizierten Operation entfernt werden

  • Brauenptosis

    Bei einem Tiefstand der Augenbrauen kann sich eine Dermatochalasis verschlimmern und sollte bei Schlupflidern unbedingt ebenfalls korrigiert werden

  • Retraktion

    Hierbei handelt es sich um das Gegenteil der zwei oben genannten Fälle. Bei einer ausgeprägten Retraktion können sich die Lider nicht schliessen, da es sich um ein Hochstand der Ober- oder Unterlider handelt. Dieser ist meistens mit einer Schilddrüsen-abhängigen Erkrankung der Augenhöhle assoziiert. Die Komplikation kann zu Entzündungen und Erkrankung der Hornhaut führen. Die okuloplastische Operation wird hier eingesetzt, um das Lid zu verlängern, sodass die Lider wieder komplett geschlossen werden können

  • Entropium

    Das Augenlid ist nach innen rotiert, wobei fast ausschliesslich das Unterlid betroffen ist. Dadurch reiben die Wimpern am Auge, was Schmerzen, Entzündungen und in schlimmen Fällen die Hornhaut verletzen kann. Die chirurgische Korrektur verläuft rasch und einfach

  • Ektropium

    Wenn das untere Augenlid nach aussen rotiert ist, kann es zu einer Störung der Augenbenetzung kommen. Dies kann schliesslich zu Entzündungen führen. Auch bei dieser Form der Lidveränderungen handelt es sich um unkomplizierte und schnelle operative Eingriffe

Okuloplastische Operationen bei Tumoren

Tumore müssen histologisch untersucht werden, bevor sie chirurgisch entfernt werden können. Tumore der Tränenwege sind zwar relativ selten, jedoch sind diese sehr häufig malign (bösartig). Tumore der Augenlider sind meist von der gutartigen Sorte, wobei es sich oftmals um einfache Veränderungen wie Zysten, Muttermale oder kleine Warzen handelt. Diese stören vor allem aus kosmetischen Gründen oder verursachen wegen ihrer Grösse ein unangenehmes Gefühl. Bei den seltenen bösartigen Lidtumoren ist eine komplette Entfernung des betroffenen Gewebes erforderlich. Das entfernte Gewebe muss anschliessend wieder rekonstruiert werden, beispielsweise mit Transplantaten.

Okuloplastische Operationen bei Tränenwegerkrankungen

Es gibt verschiedene Arten von Tränenwegerkrankungen. Wenn zum Beispiel der Tränenkanal verengt ist, kann es zu Infektionen oder Entzündungen kommen. Falls sich Eiter gebildet hat, wird mit abschwellenden Antibiotika behandelt. Ebenfalls kann durch einen Schleimhautbypass ein neuer Abflussweg geschaffen werden. Je nach Ausprägung und Lokalisierung der Erkrankung kann die Operation mit Lokalanästhesie durchgeführt werden, jedoch ist in schwerwiegenden Fällen eine Vollnarkose nötig.

Okuloplastische Operationen nach einem Trauma

Bei Lidverletzungen wird die Behandlung unter dem Aspekt der Wiederherstellung der Funktion durchgeführt. Darunter versteht man das Beschützen des Bulbus und die Gewährleistung des Lidschlusses. Ausserdem muss verhindert werden, dass die Wundränder am Bulbus scheuern. Ebenfalls wird darauf geachtet, ein kosmetisch zufriedenstellendes Resultat zu erzielen. Wenn wegen Lidtraumata die Tränenwege verletzt wurden, werden diese mikrochirurgisch versorgt, zum Beispiel durch eine Schienung der Gefässe.

Fazit

Die okuloplastische Chirurgie umfasst ein breites Spektrum an operativen Eingriffen um die Augen herum. Bei Unsicherheiten und falls Sie Veränderungen im Augenbereich feststellen, beraten wir Sie gerne und zeigen Ihnen Handlungsmöglichkeiten auf. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren!

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