Was sind die Ursachen und
Risiken von hohem Augendruck?

04.08.2023
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Wie entsteht ein zu hoher Augendruck?

Als Augendruck wird der Druck bezeichnet, der vom Inneren des Auges nach Aussen drückt. Er ist verantwortlich für die harmonische, runde Form des Auges, die glatte Vorwölbung der Hornhaut und die stabile Anlage der inneren Augenschichten. Der Augendruck entsteht durch das Vorhandensein des sogenannten Kammerwassers im Augeninneren. Dieses wird in einem Bereich hinter der Regenbogenhaut, dem sogenannten Ziliarkörper, gebildet. Anschliessend fliesst das Kammerwasser von diesem Bereich hinter der Regenbogenhaut durch die Pupille nach vorne und wird im sogenannten Kammerwinkel durch Verbindungen zu Blutgefässen wieder abtransportiert. Kommt es zu einem Ungleichgewicht zwischen Produktion und Abfluss entsteht ein erhöhter Augendruck. Generell wird ein Augendruck zwischen 10 und 21mmHg als normal angesehen. Durch einen erhöhten Druck kann es zu einer verstärkten Krafteinwirkung auf den Sehnerv kommen und ein grüner Star, ein sogenanntes Glaukom, entstehen. Wird dadurch der Sehnerv irreparabel geschädigt kommt es im Laufe der Zeit zu schweren Sehstörungen.

Was sind die Ursachen für einen erhöhten Augendruck?

Mögliche Ursachen für einen Druckanstieg sind Zustände, bei denen entweder zuviel Kammerwasser produziert wird oder es, wie etwa durch einen zu engen Kammerwinkel, bei anderen Veränderungen des Abflusssystems im Trabekelmaschenwerk oder im Bereich des sogenannten Schlemmschen Kanals sowie aufgrund von Gefässveränderungen, zu einer Abflussstörung kommt. Zudem können auch Medikamente für einen Druckanstieg verantwortlich sein.

Was sind die Risikofaktoren für einen zu hohen Augendruck?

Risikofaktoren für einen erhöhten Augendruck sind:

  • familiäre Vorbelastung (gerade wenn auch jüngere Familienmitglieder betroffen sind, kann dies ein Hinweis für ein genetisch bedingtes erhöhtes Risiko sein)

  • das Alter

  • vorhergehende Verletzungen des Auges

  • schwere Entzündungen am Auge

  • starke Kurzsichtigkeit

  • starke Weitsichtigkeit

  • ethnische Zugehörigkeiten (dunkelhäutige Personen sind häufiger und oft schon in einem jüngeren Alter betroffen)

  • allgemeine Erkrankungen wie Diabetes mellitus

  • Migräne

Wie wird der Augendruck gemessen?

Ihre Augenärztin oder Ihr Augenarzt kann den Augendruck kann durch verschiedene Messmethoden bestimmen. Die einfachste Variante ist der vorsichtige Druck mit den Fingern auf das Auge, erfahrene Untersucher können hierbei relativ genau den Druck beurteilen. Die geläufigste Methode ist die sogenannte Goldmann-Tonometrie. Hier setzt Ihre Augenärztin oder Ihr Augenarzt nach vorhergehender Betäubung des Auges mit Tropfen ein sogenanntes Kontaktprisma auf die Hornhaut auf und kann damit sehr exakt den Augendruck messen. Es gibt eine Vielzahl weiterer Messmethoden, welche mit Luft oder mit einem kleinen Stift die Konturanpassung oder den Rückstoss durch das Auge messen. Bei Verdacht auf das Vorliegen eines grünen Stars (Glaukoms) werden anschliessend weitere Untersuchungen durchgeführt, um das Ausmass der Schädigung des Sehnervs und eine etwaige Einschränkung des Gesichtsfeldes genauer beurteilen zu können.

Wie kann hoher Augendruck vorgebeugt werden?

Unmittelbare Massnahmen zur Vermeidung einer Augendruckerhöhung gibt es nicht. Durch eine gesunde Lebensweise, regelmässige Bewegung, einen gut eingestelltem Blutdruck und einen Rauchstopp können jedoch allgemeine Risikofaktoren, die zu einer Belastung und Erkrankung des Herzkreislauf-Systems führen und damit auch in weiterer Folge den Augendruck erhöhen können, reduziert werden.

Fazit

Da ab dem 40. Lebensjahr das Risiko eines erhöhten Augendrucks und die damit verbundene Gefahr für die Entstehung eines grünen Stars (Glaukoms) deutlich ansteigt, werden ab diesem Alter regelmässige augenärztliche Kontrollen unbedingt empfohlen. Da ein zu hoher Augendruck von den Betroffenen selbst meist nicht bemerkt wird, kann dieser den Sehnerven oft über eine lange Zeit unbemerkt und irreparabel schädigen. Eine frühzeitige Erkennung der Erkrankung ist daher besonders wichtig und verbessert die Prognose. Ihre Augenärzt:innen in Bern untersuchen und beraten Sie gerne.

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