Hornhautverkrümmung

31.08.2022
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Was ist eine Hornhautverkrümmung?

Eine Hornhautverkrümmung wird in der medizinischen Fachsprache auch als Astigmatismus bezeichnet. Bei einem Astigmatismus ist die Oberfläche der Hornhaut unregelmässig bzw. hat an verschiedenen Stellen eine unterschiedliche Brechkraft. Seltener kann ein Astigmatismus auch durch Störungen der Linse verursacht werden.

Normalerweise werden in das Auge einfallende Lichtstrahlen so gebrochen, als dass sie gebündelt auf einem Punkt auf der Netzhaut auftreffen. Bei einer Kurzsichtigkeit liegt der Punkt zu weit vor der Netzhaut, bei einer Weitsichtigkeit hingegen zu weit dahinter. Bei einer Hornhautverkrümmung hingegen treffen die Lichtstrahlen nicht auf einen Punkt gebündelt ein, sondern in Form einer Linie. Eine Hornhautverkrümmung wird daher auch als Stabsichtigkeit bezeichnet.

Wodurch entsteht eine Hornhautverkrümmung?

Eine Verkrümmung der Hornhaut kann angeboren sein, aber auch bestimmte Hornhauterkrankungen, wie beispielsweise ein Keratokonus (kegelförmige Ausdünnung der Hornhaut) können einen Astigmatismus verursachen. Zudem kann es durch Verletzungen mit Narbenbildung auf der Hornhautoberfläche oder nach bestimmten operativen Eingriffen am Auge zu einer Hornhautverkrümmung kommen.

Welche Beschwerden entstehen durch eine Hornhautverkrümmung?

Als Folge der fehlenden Bündelung der Lichtstrahlen zu einem Punkt, sondern zu einer Linie, wird bei einer Hornhautverkrümmung meist unscharf oder auch verzerrt gesehen. Bei einem starken Astigmatismus können sogar Doppelbilder auftreten. Zudem können durch das eingeschränkte Sehvermögen und die damit verbundene Anstrengung auch Kopfschmerzen und vermehrte Ermüdungserscheinungen entstehen. Bei Kindern besteht die Gefahr, dass sich besonders bei unkorrigierter einseitiger Hornhautverkrümmung eine Schwachsichtigkeit auf dem betroffenen Auge entwickelt.

Bis zu einem Wert von etwa 0.5 Dioptrien gilt ein Astigmatismus als normal, erst ab höheren Werten entstehen merkbare Einschränkungen.

Wie stellt der Augenarzt die Diagnose?

Der Augenarzt kann die Hornhautoberfläche und die Krümmung auf unterschiedliche Weise bestimmen. In der Voruntersuchung wird das Auge mittels einem sogenannten automatisierter Refraktometer vermessen, hier wird unter anderem eine Keratometrie durchgeführt, welche die Krümmungsradien der Hornhaut misst. Mittels einer Hornhauttopographie können ebenfalls, jedoch noch viel genauer, die Hornhautkrümmungen an der Hornhautoberfläche wie auch –rückfläche bestimmt werden. Zur Überprüfung bzw. wenn diese Geräte nicht vorhanden sind, kann auch mittels Beleuchtung des Auges durch Auslösung eines Lichtreflexes Brechungsfehler bestimmt werden (Skiaskopie). Zudem kann der Augenarzt im Rahmen einer Brillenbestimmung die Stärke und die Ausrichtung des Astigmatismus bestimmten.

Wie kann eine Hornhautverkrümmung behandelt werden?

Eine Hornhautverkrümmung kann bis zu einem gewissen Grad gut durch Brillen oder Kontaktlinsen ausgeglichen werden. Bei Brillen werden sogenannte Zylindergläser eingesetzt, diese können die einfallenden Lichtstrahlen anstatt zu einer Linie, auf einen Punkt bündeln.

Bei den Linsen eignen sich besonders harte Kontaktlinsen, welche die unregelmässige Hornhautoberfläche besser und stabiler ausgleichen können, als weiche Kontaktlinsen. Bei weichen Kontaktlinsen müssen sogenannte torische Linsen verwendet werden, die ebenfalls zylindrisch geschliffen sind und durch ein kleines Gewicht im Auge die richtige Orientierung behalten.

Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist eine refraktive Operation mittels Laser. Dabei kann die Hornhautoberfläche etwas abgetragen und so eine regelmässigere Krümmung erreicht werden.

Liegt bereits ein grauer Star (Katarakt) vor, kann im Rahmen der Operation eine speziell angepasste torische Linse implantiert werden, welche den Astigmatismus ebenfalls korrigiert.

Fazit

Eine Hornhautverkrümmung ist eine häufige Ursache für Beschwerden wie unscharfes und verzerrtes Sehen. Leiden auch Sie unter den genannten Einschränkungen? Zögern Sie nicht und vereinbaren Sie einen Termin bei Ihrem Augenarzt. Eine etwaig bestehende Hornhautverkrümmung kann durch verschiedene Sehhilfen wie Brillen oder Linsen sowie durch refraktive Eingriffe mittels Laser gut behandelt bzw. korrigiert werden. Ihre Augenärzte in Bern sind gerne für Sie da!

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