Perforierende Augenverletzungen

31.08.2022
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Was sind perforierende Augenverletzungen?

Kommt es bei Verletzungen zur Beschädigung und Aufbrechen des Augapfels, spricht man von perforierenden Augenverletzungen. Meistens werden solche Verletzungen durch Fremdkörper verursacht. Diese können sehr klein oder gross sein und sich nach der Verletzungszufügung auch noch weiterhin im Auge befinden. Bei einem Unfall mit perforierenden Augenverletzungen schmerzt das Auge und die Sehkraft ist vermindert. Je nach Ausmass kann es zur Erblindung des betroffenen Auges kommen. Bei perforierenden Augenverletzungen ist unbedingt ein Augenarzt aufzusuchen.

Symptome bei perforierenden Augenverletzungen

Der Grad der Verletzung kann sehr unterschiedlich sein. Die Sehverschlechterung hängt dabei ab von der Art und Grösse des Fremdkörpers, und ebenfalls von dessen Eindringtiefe. Häufig sind die Augenlider ebenfalls betroffen und geschwollen, blutig und schmerzhaft. Es kann auch sein, dass die Perforation reizfrei ausbleibt, wenn der Fremdkörper sehr klein ist, beispielsweise bei einem Metallsplitter. Erst bei der Untersuchung mit der Spaltlampe wird die Eindringstelle ersichtlich. Deshalb kann das Ausbleiben von Schmerzen nicht als Zeichen für eine nicht existierende perforierende Augenverletzung gedeutet werden.

Erste Hilfe bei perforierenden Augenverletzungen

Entsteht durch einen Unfall offensichtlich eine perforierende Wunde, handelt es sich um einen Notfall. Leicht zugängliche Fremdkörper können vorsichtig entfernt werden, jedoch sollte möglichst wenig selber herumhantiert werden, um nicht noch mehr Schaden anzurichten. Ist die Wunde verschmutzt, sollten nur die Augenlider und die Umgebung um die Augen herum gereinigt werden. Ebenfalls empfiehlt sich das Anlegen eines sterilen Augenverbands ohne Kompression. Schmerzmittel dürfen bei Bedarf eingenommen werden, aber es gehören keine Medikamente wie Augentropfen oder Salben ins Auge. Danach sollte so bald wie möglich ein Augenarzt aufgesucht werden.

Diagnose und Therapie von perforierenden Augenverletzungen

Der Augenarzt muss unter Umständen die Augenlider von Hand öffnen, damit die Augen untersucht werden können. Ist die Hornhaut, bzw. Sklera, zerschnitten, tritt Gewebe aus dem Augeninnern aus oder sind die Pupillen nicht mehr rund, deutet dies auf eine perforierende Augenverletzung. Ist jedoch die Bindehaut verletzt, kann häufig erst bei der Operation die Perforation diagnostiziert werden. Wenn der Fremdkörper sehr klein und deshalb äusserlich nicht erkennbar ist, kann eine Röntgenuntersuchung Klarheit schaffen. Wichtig für die Wahl der Untersuchungsart ist die Beschreibung des Unfalls durch den Patienten. Bei schweren Unfällen mit unansprechbaren Patienten kann es zu grösseren Herausforderungen kommen.

Die Therapie hat zum Ziel, die Augenschädigung möglichst klein zu halten. Eine Operation ist nötig, um eingedrungene Fremdkörper zu entfernen. Ebenfalls werden Antibiotika gegen Infektionen verschrieben. Es ist sehr wichtig, dass beim chirurgischen Eingriff alle Fremdkörperteile entfernt werden, um spätere Komplikationen zu vermeiden.

Die Prognose für die Sehkraft hängt ab, wie gravierend die Verletzung ist, das heisst, ob es zu einer Netzhautablösung oder Infektion gekommen ist und ob eine Linsenentfernung nötig war. Zu den möglichen Komplikationen zählen eine Vernarbung der Iris, Grauer Star und Grüner Star.

Fazit

Um perforierende Augenverletzungen vorzubeugen, sollte immer eine Schutzbrille getragen werden bei riskanten Arbeiten, bei denen zum Beispiel Glasscherben, Metallsplitter, Holzspäne oder andere scharfe Gegenstände unkontrolliert in die Luft gelangen könnten. Bei offensichtlichen Perforationswunden muss sofort ein Augenarzt aufgesucht werden, jedoch bedarf eine plötzliche Sehverschlechterung ebenfalls einer Untersuchung, da perforierende Augenverletzungen auch ohne Schmerzen und Blutvergiessen auftreten können. Wir im Augenärzte Zentrum Bern sind jederzeit erreichbar, ob bei Notfällen, Kontrolluntersuchungen oder für Fragen. Melden Sie sich!

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