Retinale Gefässverschlüsse

31.08.2022
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Was ist ein retinaler Gefässverschluss?

Die lichtempfindliche Retina (Netzhaut) befindet sich hinten auf der Innenseite des Augapfels und ist von Arterien und Venen durchzogen. Diese Blutgefässe versorgen das Organ mit Sauerstoff und Nährstoffen und verbinden es mit dem Rest des Körpers. Kommt es zu Durchblutungsstörungen der Netzhautgefässe durch Verschlüsse oder Blutgerinnsel der Arterien oder Venen, sickert Blut in die Retina und eine Entzündung mit Schwellung entsteht. Solche Blutgerinnsel werden als retinale Venen- bzw. Arterienverschlüsse bezeichnet und können in einer akuten Sehverminderung von unterschiedlichem Grade resultieren. Je nach Lokalisierung und Ausbreitung können die Symptome von kaum bemerkbar bis zum kompletten Sehverlust reichen. Bereits innerhalb kürzester Zeit können durch die Unterversorgung der Netzhaut irreversible Schäden entstehen. Vaskuläre Risikofaktoren wie Arteriosklerose, welche oftmals durch Diabetes oder Bluthochdruck entsteht, spielen eine massgebende Rolle bei der Entwicklung von retinalen Gefässverschlüssen. Generell unterscheidet man zwischen Arterienverschlüssen und Venenverschlüssen.

Retinaler Arterienverschluss

Arterienverschlüsse sind häufig embolischer Natur, wobei Männer doppelt so oft betroffen sind wie Frauen. Sie sind seltener als venöse Verschlüsse, jedoch oftmals gravierender. Bemerkbar macht sich diese Art der retinalen Gefässverschlüsse durch eine plötzliche, schmerzlose Sichtverschlechterung. Die Netzhaut erscheint abgeblasst und geschwollen und typisch entsteht ein roter Fleck im Bereich der Fovea.

Retinaler Venenverschluss

Venenverschlüsse der Netzhaut gehören zusammen mit der diabetischen Retinopathie zu den häufigsten vaskulären Erkrankungen der Retina. Die Symptome verlaufen chronisch und sind weniger ausgeprägt als bei Arterienverschlüssen. In der Retina sind streifenartige Blutungen sichtbar.

Diagnose und Behandlung

Die funduskopische Untersuchung erlaubt eine Diagnose bei beiden Arten von Gefässverschlüssen. Für eine erfolgreiche Therapie sollte die Behandlung schnellstmöglich stattfinden, wobei es unterschiedliche Möglichkeiten gibt und manchmal auch Kombinationen der Therapieformen angewandt werden. Bei Arterienverschlüssen haben sich beispielsweise augendrucksenkende Medikamente bewährt, zusammen mit einer blutverdünnenden Medikation. Das Ziel ist dabei die Verbesserung der retinalen Perfusion (Durchblutung). Bei Venenverschlüssen wird ebenfalls Hämodilution (Blutverdünnung) angestrebt. Zusätzlich gibt es auch Laserbehandlungen und Medikamenteninjektionen von Wachstumshemmers des VEGF direkt in den Glaskörper des Auges. Der Wachstumsfaktor VEGF soll inhibiert werden, da er zuständig für die Gefässbildung und verantwortlich für die Progression der Erkrankung ist.

Die Genesungsprognose hängt ab vom Ausmass, der Dauer und der Intensität des Gefässverschlusses. Die Erholungswahrscheinlichkeiten sind daher von Fall zu Fall verschieden, jedoch generell eher mässig bis schlecht. Im Allgemeinen sind Verschlüsse von Zentralvenen und -arterien, d.h. von Hauptgefässen, schwerwiegender als Verschlüsse von kleinen Gefässästen.

Falls Sie eine Sehverschlechterung oder einen Sehverlust feststellen, kann dies durch einen retinalen Gefässverschluss zurückzuführen sein. In jedem Fall bedürfen solche Symptome eine ophthalmologische Abklärung. Zögern Sie nicht und kontaktieren Sie uns!

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