Sehverschlechterung

25.08.2022
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Was ist eine Sehverschlechterung?

Hierbei handelt es sich um einen breit gefassten Begriff. Unter einer Sehverschlechterung versteht man jegliche Art von Sehstörung, d.h. eine negative Veränderung der normalen Sehkraft. Die Sehverschlechterung kann vorübergehend oder dauerhaft sein und nur eines oder beide Augen betreffen. Besonders in jungen Jahren und bei einer langsam eintretenden Sehverschlechterung wird lediglich eine Brille benötigt. Jedoch sind besonders plötzlich aufkommende Sehstörungen und Augenverletzungen gefährlich und bedingen umgehend die Behandlung durch einen Augenarzt, um Langzeitschäden zu verhindern.

Ursachen von einer Sehverschlechterung

Eine Verschlechterung des Sehvermögens kann einerseits wegen Augenerkrankungen entstehen, sie kann aber auch durch innere Erkrankungen bedingt sein, wobei die Sehverschlechterung dann als Begleitsymptom der eigentlichen Krankheit auftritt. Die Ursachen sind somit sehr vielfältig, dazu zählen die folgenden Krankheiten.

Mögliche Gründe für eine Sehverschlechterung durch Augenerkrankungen:

  • Weitsichtigkeit und Kurzsichtigkeit

  • Hornhautentzündung

  • Sehnervenentzündung

  • Durchblutungsstörungen des Sehnervs

  • Netzhautablösung

  • Grüner Star (Glaukom)

  • Grauer Star (Katarakt)

  • Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)

  • Trockenes Auge

  • Fremdkörper im Auge

Mögliche Gründe für eine Sehverschlechterung durch systemische Krankheiten:

  • Schlaganfall

  • Gehirnentzündung (Enzephalitis)

  • Hirnblutung

  • Hirntumor

  • Kopfverletzung

  • Migräne

  • Multiple Sklerose

  • Diabetes mellitus

  • Bluthochdruck (Hypertonie)

  • Niedriger Blutdruck (Hypotonie)

Symptome einer Sehverschlechterung

Zu den Symptomen einer Sehverschlechterung zählen Verschwommenheit, Lichtempfindlichkeit, Augenflimmern, Doppeltsehen, Farbsehstörungen, Sehen von Lichtblitzen oder Flecken. Ausserdem auch das Schwarzwerden vor den Augen oder ein vollständiger Sehverlust. Augenschmerzen müssen nicht in jedem Fall auftreten.

Als Begleitsymptome von Sehstörungen können Übelkeit, Kopfschmerzen, gerötete oder tränende Augen, Schwindel und Lähmungen vorkommen.

Diagnose und Therapie einer Sehverschlechterung

Eine Veränderung in der Sehkraft sollte immer ernst genommen und bei einem Augenarzt abgeklärt werden. Vor allem wenn die Sehverschlechterung plötzlich auftritt oder bei Augenverletzungen handelt es sich um einen Notfall. Um die mögliche Ursache für die Sehverschlechterung aufzudecken, werden einerseits Fragen gestellt bezüglich Beginn, Verlauf, Symptome, Lebensumstände und Medikamenteneinnahme. Auch eine körperliche Untersuchung wird durchgeführt. Diese beinhaltet die Kontrolle der Augen mittels Spaltlampe, die Messung des Augeninnendrucks sowie zur Vermutung passende Untersuchungen wie Blutentnahme, Röntgen, MRI oder Gewebebiopsie.

Die Therapie fokussiert in erster Linie auf die Entdeckung der zugrunde liegenden Ursache für die Sehverschlechterung. Nur so kann eine angemessene Behandlung stattfinden, welche die Grunderkrankung therapiert, anstatt nur die Augensymptome zu verbessern. Je nach Diagnose werden Experten aus anderen Fachbereichen zu Hilfe gezogen, wie beispielsweise bei Tumoren oder Autoimmunerkrankungen. Oftmals vermindert sich die Sehverschlechterung durch die Behandlung der Grunderkrankung. Die augenärztliche Behandlung fokussiert somit in erster Linie auf die Aufdeckung der Krankheit und der Verhinderung von bleibenden Schäden. Auch können manchmal kurzzeitige Massnahmen zur Linderung der Augenproblematik ergriffen werden, wie beispielsweise Augentropfen gegen trockene Augen. Sind die Sehstörungen nicht aufgrund von systemischen Krankheiten, sondern nur auf die Augen beschränkt, werden diese augenärztlich behandelt. Hierzu zählt zum Beispiel die Anpassung einer Brille oder einer Laserbehandlung.

Sind die Schäden irreversibel oder kommt es zu einer bleibenden Sehverschlechterung, stehen Massnahmen im Vordergrund, welche den Alltag mit der Beeinträchtigung möglichst angenehm gestalten. Dazu gehören Gehhilfen und eine Anpassung der Wohnumgebung, wie das Anbringen von Orientierungshilfen oder einem Treppengeländer.

Wie kann eine Sehverschlechterung vorgebeugt werden?

Alters- und krankheitsbedingte Sehverschlechterungen kann man nur begrenzt verhindern, jedoch kann im Alltag darauf geachtet werden, das Risiko zu minimieren und eine Sehstörung zumindest hinauszuzögern oder frühzeitig zu erkennen.

  • Ernährung

    Eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung mit viel frischen Produkten wie Gemüse und Früchte hat eine positive Auswirkung auf die gesamte körperliche Gesundheit und somit auch auf die Augen

  • Rauchen

    Raucher haben ein erhöhtes Risiko für Durchblutungsstörungen. Deshalb ist ein Verzicht sinnvoll

  • Augenschutz

    Um die Augen vor UV-Strahlen zu schützen, lohnt sich eine gute Sonnenbrille bei Freizeitaktivitäten und eine Schutzbrille bei gefährlichen Arbeiten, wobei Splitter oder Chemikalien in die Luft gelangen können

  • Vorsorgeuntersuchungen

    Eine regelmässige Kontrolle beim Augenarzt erlaubt die frühzeitige Erkennung von Augenproblemen. Somit kann eine passende Behandlung bereits im Anfangsstadium begonnen werden und die Genesungschancen werden erhöht

  • Erste-Hilfe

    Bei einem Chemikalienunfall sollte das Auge sofort ausgespült werden, bei Fremdkörpereintritt am besten nur abdecken. In jedem Fall handelt es sich um einen Notfall, der von einem Arzt behandelt werden muss

Fazit

Eine Sehverschlechterung, ob mit oder ohne Schmerzen, ist immer ein Grund zur augenärztlichen Abklärung, da es zahlreiche mögliche Ursachen gibt. Unbehandelt kann es im schlimmsten Fall zur Erblindung kommen. Ausserdem besteht wegen der verschlechterten Sicht Sturzgefahr, ein erhöhtes Unfallrisiko im Strassenverkehr und durch die Einschränkung im Alltag kann dies zu emotionalen Belastungen und Leistungsabfall führen. Eine frühzeitige Erkennung ist möglich durch regelmässige Kontrolluntersuche. Falls Sie bei Ihnen eine Veränderung der Sehkraft bemerken oder bei Fragen stehen wir Ihnen zur Verfügung. Melden Sie sich!

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