Verletzungen und
Tumoren der Bindehaut

01.09.2022
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Gefahren für die Bindehaut

Die Bindehaut (Konjunktiva) ist durchsichtig und bedeckt die Oberfläche des Auges und die Innenseiten der Augenlider. Sie ermöglicht die reibungsfreie Bewegung des Auges und ist mitverantwortlich für die Befeuchtung des Auges. Nebst Entzündungen (Konjunktivitis) können auch Verletzungen und tumoröse Veränderungen im Bereich der Bindehaut auftreten und ihre Funktion beeinträchtigen. Neben der Beeinträchtigung der Sehfähigkeit stellt bei bösartigen Tumoren insbesondere eine mögliche Ausbreitung (Metastasierung) eine Gefahr dar und bedarf daher einer chirurgischen Behandlung.

Lidspaltenfleck (Pinguecula)

Beim Lidspaltfleck, sog. Pinguecula, handelt es sich um eine harmlose Degeneration der Bindehaut. Es erscheint als erhabener, grau-gelber Fleck am Hornhautrand im Bereich der Lidspalte. Neben einer genetischen Veranlagung wird auch eine erhöhte Sonnenexposition als Ursache vermutet. Da die Veränderung keinen Krankheitswert besitzt, ist keine Therapie notwendig.

Flügelfell (Pterygium conjunctivae)

Von einem Pterygium (Flügelfell) spricht man bei einer gefässhaltigen Wucherung der Bindehaut (Konjunktiva), welche über die Hornhaut (Cornea) wächst. Die Entstehung wird durch Sonnenlicht (UV-Licht) begünstigt und kann die Sehfähigkeit einschränken. Durch die Ausbreitung über die Hornhaut, kann es zu einer Sehminderung oder irregulären Verkrümmung der Hornhaut kommen (Astigmatismus). Ist die Sehfähigkeit beeinträchtigt, oder aber auch aus kosmetischen Gründen, lässt sich das Pterygium in einer Operation entfernen.

Hyposphagma

Das Hyposphagma beschreibt eine harmlose, flächenhafte Einblutung unter die Bindehaut durch ein geplatztes Äderchen. Sie hat keinen Einfluss auf die Sehfähigkeit und bedarf in der Regel keiner Therapie.

Fremdkörper

Im Rahmen von Fremdkörper-Verletzungen des Auges kann es häufig zu deren Einlagerung im Bereich der Bindehaut kommen. Ist ein Entfernen des Fremdkörpers durch Ausspülen mit Wasser nicht möglich, so erfolgt dies unter der Gabe von lokalen Schmerzmitteln beim Augenarzt.

Tumoren der Bindehaut

Tumorerkrankungen der Bindehaut sind selten und in den meisten Fällen gutartig. Bösartige Veränderungen können primär entstehen, oder sich sekundär aus einem gutartigen Tumor entwickeln. Daher ist bei neu aufgetretenen Veränderung an der Bindehaut eine frühzeitige Abklärung beim Augenarzt wichtig. Therapie der Wahl ist die möglichst vollständige Entfernung des Tumors. Allenfalls kann eine anschliessende Strahlen- oder Chemotherapie erforderlich sein.

Limbusdermoid

Beim Limbusdermoid handelt es sich um versprengtes Gewebe welches sich in Form eines runden, vorgewölbten weisslichen Tumor sehr auffällig präsentiert. Therapeutisch erfolgt einer chirurgische Entfernung (Exzision).

Bindehautnaevus

Analog zu Muttermalen der Haut können melanotische Veränderungen auch die Bindehaut betreffen. Es handelt sich um einen gutartigen Tumor der Bindehaut, welcher aus den Melanozyten hervorgeht (Melanozyten produzieren das Melanin, welches die Färbung der Haut, Haare und Augen bewirkt). Eine Entartung in einen bösartigen Tumor ist zwar sehr selten, aber prinzipiell möglich. Daher sollten regelmässige augenärztliche Kontrollen erfolgen. Der Augenarzt dokumentiert die Veränderung bei jeder Untersuchung in Form einer Fotografie und erfasst so allfällige Veränderung (z.B. Wachstum, Farbänderung, etc.) Bei unklarer Diagnose oder einem Verdacht auf eine bösartige Veränderung erfolgt dann eine Entfernung des Naevus im Gesunden mit anschliessender histologischer Diagnosesicherung. Der Defekt lässt sich mittels Bindehauttransplantat decken.

Bindehautmelanom

Das maligne (bösartige) Melanom der Bindehaut ist eine seltene Erkrankung und macht ca. 2% aller bösartigen Tumore des Auges aus. Das Erscheinungsbild kann sehr variabel sein, häufig zeigt sich jedoch ein braun bis rötlich pigmentierter Bindehautknoten, welcher grössere Gefässe beinhaltet (diese versorgen den Tumor). Es besteht die Gefahr der Ausbreitung ins umliegende Gewebe und die nahe gelegenen Lymphknoten. Die Tumorbezirke müssen so vollständig wie möglich entfernt werden. Je nach Grösse sind auch Nachbehandlungen, z.B. in Form von Bestrahlung, erforderlich.

Wann zum Augenarzt?

Verletzungen der Bindehaut können zu einer Einschränkung der Sehfähigkeit führen. Tumoröse Veränderungen sind in den meisten Fällen gutartig, können mitunter aber in einen bösartigen Tumor übergehen, welcher entfernt werden muss. Veränderungen an der Bindehaut gehören daher in eine augenärztliche Abklärung. Die Möglichkeit der Früherkennung von allfällig bösartigen Veränderungen bietet nach wie vor die regelmässige augenärztliche Vorsorgeuntersuchung. Kontaktieren Sie Ihren Augenarzt in Bern.

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